Freitag, 17. August 2012

Adelaide

Am Semaphore Beach




Das Jahr neigt sich dem Ende zu - und Anna-Maria wird nächste Woche nach Deutschland zurückfliegen. 
Deshalb haben wir uns überlegt einen kleinen Abschiedstrip zu machen. Wir haben zwischen Ostküste, Adelaide und Darwin hin und her überlegt und haben uns letztendlich für Adelaide entschieden, da die Ostküste sehr touristisch aufgebaut ist und wir an einem von Hochhäusern eingebauten Strand nicht glücklich geworden wären (Nachdem wir auf Tasmanien an menschenleeren Stränden gelaufen sind)
Darwin wäre für 4 Tage einfach nicht machbar gewesen, da wären ja schon fast 2 Tage zum Reisen draufgegangen.
Also war da noch das schöne Städtchen Adelaide.
Adelaide wird zwar auch die Stadt der Kirchen genannt, aber den Eindruck hatten wir gar nicht und hat uns auch nicht abgeschreckt : )
An unserem letzten Weekendaway in diesem Jahr sind wir Donnerstagmorgen um 6 Uhr früh losgeflogen. 
Mir hat die Stadt sofort gefallen. Sie ähnelt von den Gebäuden etwas Melbourne, hat aber nicht so viele Wolkenkratzer, ist ruhiger und irgendwie von den Menschen her.. anders. Ich erkläre es mal so: keine Anzugmänner überall und keine Hektik.
Also standen wir nun in Adelaide, hatten 4 Tage Zeit uns zurecht zu finden und sind erstmal nach Goodwood gefahren, das ist der Stadtteil in dem wir unsere Couch zum Schlafen hatten. Warum eine Couch und kein Bett? Weil wir Couchsurfen gemacht haben. Das ist eine Homepage im Internet und dort bieten Leute von allen Ecken der Welt ihre Couch zum Übernachten an. Vorteile:
Keine Kosten 
Einheimische kennenlernen
u.v.m.
Es war sehr aufregend für uns Beide als wir vor dem Haus standen, haben wir vorher ja noch nicht gemacht. Als wir geklingelt haben war natürlich keiner Daheim ,aber er hat uns geschrieben das die Hintertür immer offen ist. Also sind wir in den Garten “geschlichen” und sind hintenrum rein. Wir haben uns wie Einbrecher gefühlt. War schon ein komisches Gefühl in ein fremdes Haus zu gehen wo keiner Daheim war und einfach das Gepäck dort stehen zu lassen. 
Wieder im Zentrum zurück sind wir erst einmal in ein Infocenter und haben uns Flyer geholt. Wir hatten in einer Stunde geplant was wir bis Sonntag machen werden, ich glaube das ist echt typisch deutsch. : )
Erstmal sind wir nach Port Adelaide gefahren und haben uns am Semaphore Beach ein Eis und eine Tasse Chai Latte gegönnt. Auf der Karte in Port Adelaide sind überall Hotspots für Delphine im Port Arthur River markiert. Das hat mir natürlich sehr gefallen. Ein Hauptgrund warum wir nach Adelaide geflogen sind war Delphine und Wale zu sehen. Dann sind wir noch nach Glenelg gefahren. Dieser Ort ist bekannt für seinen schönen Strand und die Umgebung. 


Glenelg
Beach bei Glenelg

Am Abend haben wir unseren Gastgeber kennengelernt. Er hatte noch einen Freundin eingeladen und zusammen haben wir gekocht. Eigentlich wollten wir uns auch noch mit unserer deutschen Freundin treffen, die auch gerade in Adelaide war, aber es wurde dann so spät das wir es auf Freitag verschoben haben. Am Freitag haben wir uns mit unserer Freundin ein Auto gemietet und sind nach Victor Harbour gefahren (1,5 Stunden entfernt von Adelaide)
Die Chance Wale zu sehen, ist in Victor Harbour sehr hoch zu dieser Jahreszeit. Dort gibt es auch ein Walcenter und die dokumentieren alle Sichtungen. Am Morgen wurden Wale an einem Strand, nicht weit entfernt von Victor Harbour gesichtet. Wir sind natürlich gleich losgefahren zu diesem Strand und mit Fernglas bewaffnet haben wir Ausschau gehalten. Nicht mal 2 Minuten haben wir gebraucht und 3 bis 4 Wale 300 Meter vom Strand aus entdeckt. Es war toll zu beobachten wie sie beim Ausatmen das Wasser hoch gespritzt haben, immer mal wieder ihre Flosse in die Höhe gestreckt haben und man ihren Rücken gesehen hat wenn sie langsam vor sich her geschwommen sind. Nach 20 Minuten mussten wir los, da wir eine Bootstour in Victor Harbour gebucht hatten. LEIDER haben wir die Wale vom Boot aus nicht mehr gesichtet, das war schon Pech. Aber immerhin haben wir sie durchs Fernglas gesehen. : ) Delphine und Robben haben wir immerhin gesehen und die Fahrt war auch ganz schön wild. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt nach Victor Harbour zu fahren und auf dem Weg zurück haben wir noch am Aldinga Beach gehalten und sind durch Willunga und die Weingebiete gefahren. Am Abend war ich so müde das ich nicht mal ausgehen wollte.



Victor Harbour im Hintergrund

Wir sind bereit für die Bootstour ;)

Aldinga Beach


Samstag wollten wir in Port Adelaide die Bootstour auf dem Port Arthur River machen für 8 Dollars. Frühmorgens sind wir mit einem Mitbewohner von unserem Gastgeber in die Stadt. Er war so lieb und ist vor uns her gefahren und hat uns den Weg zurück in die Stadt gezeigt. Wir mussten ja immerhin noch das Auto abgeben. Dann hat er uns noch gefragt ob wir schon auf dem Central Markt waren und uns angeboten mit ihm zusammen zu gehen. Einfach viel zu freundlich die Leute hier : )
Es ist ein Hallenmarkt, was mir persönlich nicht so gefällt, aber die Stände waren sehr schön. Ich hab eigentlich erwartet dass es dort alles Mögliche gibt, aber es ist ein Essensmarkt und es war alles so billig. Wir haben uns gleich mal frisch gebackenes Brot, Oliven und Feigen gegönnt. Bei einem Kaffee saßen wir dann in dieser Halle, haben Live Musik gehört und ich hab Postkarten nach Hause geschrieben. Irgendwie dachten wir das wir es in einer Stunde nach Port Adelaide schaffen, haben aber irgendwie nicht mit eingeplant das Samstag war und die Züge nur alle halbe Stunde fahren. So haben wir unsere Bootsfahrt um 12 Uhr verpasst und haben uns entschieden gleich in die Adelaide Hills zu fahren. Mit dem Bus sind wir auf Mount Lofty gefahren. Das ist der grüßte Berg in den Adelaide Hills. Mit Restaurant, Aussichtsplattform und Souvenirshop ist der Tourist da oben bestens bedient. (Ich bevorzuge steile Aufstiege über Felsen mit unbebauter Bergspitze und keinem Menschen weit und breit ;)  )
Das Lustigste auf diesem Berg war, als wir draußen saßen und von einem Track die ganze Zeit Leute hochkamen in sportlichen Klamotten und Wasserflaschen, total verschwitzt und erschöpft und ich mir die ganze Zeit dachte wo die herkommen und was die bitte machen das die so Erschöpft ausschauen. Also sind wir zu diesem Track gegangen oder soll ich sagen steilster Weg den ich jemals gesehen habe? Dieser Weg ist manchmal 70 % steil und geht den ganzen Berg nach unten. Das muss voll der bekannte Track sein, weil wir auf dem Weg nach unten immer wieder Leute getroffen haben. Anna war total motiviert diesen Track zu machen, aber nach 800 Metern bin ich umgedreht :D
Ich hab mich mental überhaupt nicht auf so einen Track vorbereitet und mit normalen Schuhen wollte ich den auch nicht gehen.
Oben wieder angekommen mussten wir feststellen das der nächste Bus in 2 Stunden fährt. Super. Wir sind in den Souveniershop gegangen und haben eine Frau gefragt ob der nächste Bus sicher erst in 2 Stunden fährt. Da dies der Fall war hat uns die Frau angeboten uns runter zu fahren, da sie gerade Dienstende hatte. Mal wieder eine superfreundliche Begegnung und Glück gehabt. Wieder in der Stadt angekommen sind wir einfach durch die Straßen gelaufen und haben uns die schönen Arkaden  angeschaut. Samstagnacht sind wir dann doch noch mit unserem Gastgeber und unserer Freundin ausgegangen. Es war ganz gut in dem einen Pub, als wir dann aber einen Club zum Tanzen gesucht haben waren wir nicht so erfolgreich. Wir blieben dann in einem leeren Club der halbwegs gute Musik gespielt hat. 



Mount Lofty, Ausblick auf Adelaide, Wetter: Ignorieren :)

Arkade in der Stadt

Nebengebäude des Museum



Nach einer kurzen Nacht war schon Sonntag und ich hab gepackt und meinen Trolli mit in die Stadt genommen. Wir haben uns noch einmal vorgenommen die Bootsfahrt in Port Adelaide zu machen. In Port Adelaide war dann auch noch ein Sonntagmarkt und an einem Stand wurden Sea Shepherd Artikel verkauft : )
Die Bootstour auf dem Port Arthur River war zwar ganz lustig für Anna und mich, aber wir haben “nur” kurz 3 Delphine gesehen. Wenn ich die eine Flosse und 2 Delphine unterm Boot nicht gesehen hätte, hätte ich echt gedacht das ist Betrug und hier leben gar keine Flußdelphine : )
Anna und ich haben uns bei der 2 Stunden Fahrt einen Spaß draus gemacht auf Stellen im Wasser zu zeigen wo gar nichts war und die Reaktionen der Mitfahrer beobachtet.
Der Höhepunkt des Sonntags war die Australian Aboriginal Cultures Gallery. In dem Museum war die ganze Geschichte der Aboriginales aufgezeigt. Sehr interessant und einfach ein schönes Museum. In dem anderen Teil des Museum gab es noch Mineralen zu bewundern und die Unterwasserwelt. Leider hatte ich nicht soviel Zeit und musste um 4 pm meinen Bus zum Flughafen erwischen. Anna blieb noch einen Tag länger in Adelaide, da sie ja schon ihren letzten Arbeitstag letzte Woche hatte. Aber ich musste Montagmorgen um 7 das Arbeiten anfangen.
War auf jeden Fall ein schöner Kurztrip  : ) Thanks a lot Anna!





Port Adelaide

In Port Adelaide

Aboriginales Waffen und Gegenstände

Glenelg vom Flieger aus