Freitag, 25. Mai 2012

Extremes Tasmanien

Wie extrem das Wetter in Tasmanien sein kann haben wir an unserem letzten Trip gesehen. Wir hatten mal wieder Schnee, Regen, Hagel, Sonne und eine sternenklare Nacht in 3 Tagen.Aber erstmal möchte ich von meinem Leben im Haus erzählen. Ich wohne jetzt 8 Monate im Haus und spüre dieses Gefühl von Heimat und Familie, das sich in den letzten Monaten kontinuierlich aufgebaut hat. Ich genieße das Leben hier sehr. Alles ist mir vertraut und es bedeutet mir sehr viel wenn ich die Core Member in den Routinen unterstütze, bei Problemen aushelfen kann oder einfach mit ihnen in ihrem Zimmer sitze und ein Puzzle mache oder wir gemeinsam TV schauen. Ebenso sind die Gespräche mit den Mitarbeitern sehr interessant und lustig. Unterhaltungen über die Arbeit und Routinen, Religion oder über die Insel, Tiere und Natur machen jedes Gespräch sehr interessant und zeigen die doch sehr verschiedenen Ansichten des Lebens auf.

Nach dem letzten ereignisreichen Monat hatten wir wieder Weekend away. 4 Tage frei. Das mussten wir ausnutzen um die Westküste zu erkunden. Es war mein erster Trip an die Westküste und mit großen Erwartungen an schöne Wasserfälle, den größten Dünen von Tasmanien und einem 30 Kilometer langen Strand sind wir losgefahren. Zwischenstopp haben wir am Lake St. Clair gemacht. Dieser schöne See ist berühmt für das Ende des legendären Overlandtrack. Tausende kommen nach Tasmanien um diese 80 Kilometer lange Strecke durch die Wildnis zu wandern. In der Nähe von Lake St. Clair haben wir auch “The Walls” besucht. Das sind Schnitzereien an großen Holzwänden. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Menschen und Tiere die dort eingeschnitzt waren, sahen so real aus. Detailliert hat der Schnitzer jeden Muskel des Pferdes herausgeschnitzt und die Adern in der Menschenhand. Der Mann hat dieses Kunstwerk zu seinem Lebensprojekt macht. Bis 2015 wird er noch schnitzen.


Lake St.Clair





Weiter ging es nach Strahan, ein Fischerdörfchen und Ausgangspunkt der berühmten Schiffahrten auf dem Grodon River. Leider war es teuer und das Wetter so schlecht das wir das auf ein Andermal verschoben haben. Wir haben den Hogarth Wasserfall bestaunt und den Ort angeschaut. 



Nach einer sternenklaren Nacht, auf dem Campingplatz, die sich mitten in der Nacht zu einem kleinen Sturm entwickelt hat, ich dachte schon das Zelt bricht gleich zusammen von dem Wind und dem vielen Regen, sind wir am nächsten Morgen aufgebrochen um entlang der Westküste Richtung Norden zu den Dünen zu gelangen. Es ist ein unglaubliches Bild wenn man erstmal die Dünen hochgeklettert ist. Vor dir 2 Kilometer breite Dünen und der Ozean und hinter dir fängt, wie mit einer unsichtbaren Grenze gezogen, der Wald an. Ein unglaubliches Kontrastbild. Es hat zwar immer wieder geregnet und es war superwindig, aber wunderschön. Vom Strand haben wir nicht viel gesehen, da hätte man 3 Stunden über die Dünen laufen müssen. 










Weiter ging es nach Zeehan. Auf gut Glück sind wir in den Ort gefahren und haben nach Sehenswertem Ausschau gehalten. Wir hatten eine Mappe dabei indem 2 Museen eingezeichnet waren. Was sollte man auch sonst an einem Regentag machen? Es waren 2 private Museen. Das Frankenstein Museum (Leider hatte war keiner da als wir geklingelt haben) und das Shorty Museum. Ein lila gestrichenes unscheinbares Haus mit allerhand Sachen im Garten. Da war ein großes Schiff, ein alter Brunnen, eine Kanone? Im Haus hat der schon etwas ältere Mann alles zu eine Art Museum umgebaut. Es war das beste Museum das ich je gesehen habe. Der Mann sammelt seit Jahrzehnten und so hat man viel entdecken können in seinem kleinen Schmuckstück. Von uralten Backsteinen die aus der Kolonialzeit stammen über alte Sägen, Vulkansteine, Muscheln und ganz viel mit Holz. Holz in allen Größen in Formen. Aber seht selbst, ich kann das nicht beschreiben:






Dann hatte er noch Steine die im dunkeln leuchten. Uralte Dosen mit den Turtles 
Nelson Falls

drauf. Meteoritensteine und Haigebisse. Ach und noch ganz viel mehr. Als ich ihm dann erzählt hab das ich meine Muschel verloren hab( Ja sie ist verschwunden im Haus.. Keine Ahnung wohin) da hat er  mir eine geschenkt. SOOO lieb! Das war echt eine Reise wert : ) Und den Eintritt hat man selbst bestimmt in dem man eine kleine Spende gegeben hat. Weiter gings nach Queenstown, wieder ins Landesinnere weg vom Ozean.. Leider : ( Aber Queenstown war ungefähr wie Zeehan. Klein. Wir haben nach einem kleinen Hostel Ausschau gehalten, da das Wetter noch schlechter werden sollte. Gefunden haben wir auch eins. Der Preis war eher hoch für diesen kleinen abgelegenen Ort. Sachen ins Zimmer geschmissen und eine kleine Kneibentour gestartet. Bier, Football und ein Billiardtisch. Was will man mehr : )
Nachdem wir in Queenstown in dem Backpacker Hotel geschlafen haben, sind wir Samstagmorgen Richtung Heimat gefahren. Zwischenstopp haben wir am beeindruckenden Nelson Wasserfall gemacht. Im Nelson Fluss kann man auch Platypuse sehen. Ich hab aber leider keinen entdeckt : ) 







Weiter auf dem Heimweg hab ich dann meinen ersten Schneesturm hier in Australien mitgemacht. Es sah superschön aus, als sich der Schneesturm ein wenig gelegt hat.  




Wir haben noch einmal kurz am Lake St. Clair gehalten und das schön gestaltete Informationszentrum angeschaut und uns mit dem Campingkocher Kartoffelbrei gekocht : ) Weiter gings Richtung Hobart, man glaub es kaum, aber nach 1 Stunde Fahrt lag nirgends mehr Schnee. Das ist halt Tasmanien : ) 4 Jahreszeiten auf einer Insel am selben Tag. Daheim angekommen habe ich mich ins Bett gekuschelt :)

Gerade genieße ich die Tage mit meiner Freundin Michi. Sie ist vor einer Woche hier in Hobart angekommen und bleibt bis Mitte Juni bei mir!! :) Gibt also dann wieder viel zu berichten. Haben schon viel gemacht und es ist noch einiges geplant!!

See you,

Take care Guys





Sonntag, 13. Mai 2012

Nachtrag. 2. Rundbrief vom anderen Ende der Welt




Halbzeit
Unglaublich, aber wahr! 6 Monate bin ich nun schon in Australien auf der wunderschönen Insel Tasmanien. Ich habe soviel erlebt und viele liebe Menschen kennengelernt im letzten halben Jahr. Ich habe mich richtig gut eingelebt und die Arbeit macht mir nach wie vor sehr viel Spaß. Ich genieße es durch die Stadt zu fahren und mich eben nicht zu verfahren : ) Ich kenn schon ein paar Abkürzungen  ;) Es ist wieder einiges passiert in den letzten 3 Monaten.Ich wurde in der Community willkommen geheißen.Mein Welcoming hatte ich zusammen mit der anderen Freiwilligen Anna-Maria in einer gemeinsamen Runde. Diese große Stunde fängt damit an das wir 2 Geschenke bekommen. Einen Serviettenring der die Zugehörigkeit im Haus symbolisiert und eine Kerze die angezündet und dann im Kreis herumgegeben wird. Jeder sagt ein paar Sätze zu dir um dich willkommen zu heißen. Dann wird ein Lied gesungen und du hängst deinen Namen der auf einen Stoffapfel geschrieben ist an einen großen Stoffapfelbaum. Dieser Baum symbolisiert die Community und die Äpfel sind die Mitglieder der Community. Für uns wurde dann noch ein kleines Theaterstück aufgeführt. Es war so lustig wir haben nur gelacht. In dem Stück wurde verdeutlicht wie wir zu Bushwalkern auf Tasmanien wurden und meine Suche nach Delfinen wurde auf die Schippe genommen. Einfach ein toller Abend mit vielen lieben Worten und noch mehr Lachen.Auch ein zweites Mal war ich in Sydney ein Seminar von der Organisation L´Arche besuchen. Auf dem Seminar haben wir Live-in-Assistants von Tasmanien, die Assistants von Brisbane, Sydney und Canberra kennengelernt. Wir haben uns über unsere Arbeit ausgetauscht und verschiedene Themen bearbeitet, z.B. Konfliktbewältigung. Uns wurde auch noch sehr viel über L´Arche erzählt. Es hat super viel Spaß gemacht mit den Leuten zu arbeiten und abends Billiard oder Tischtennis zu spielen. Das Seminar war viel zu schnell vorbei und wir haben Freitag bis Sonntag unsere freien Tage in Sydney verbracht. Es war ein superlustiges Wochenende, da 2 Assistants von Brisbane mit dabei waren und wir uns auch noch mal mit den Leuten von Sydney getroffen haben. Ein Assistant hat uns dann auch noch mal im März auf Tasmanien besucht und wir haben ihm unsere schöne Insel gezeigt.Mein bestes Erlebnis in den letzten Monaten war meine Bootstour bei Tasman Peninsula. Ich hab ja eigentlich schon aufgegeben Delfine zu sehen, aber die Bootstour hat es geändert. Wir waren insgesamt 2 Stunden auf dem Wasser unterwegs und haben nach 30 Minuten schon den ersten Delphinschwarm getroffen. Es war superschön! Es müssten um die 60 Delfine gewesen sein. Auch 2 Babys habe ich gesehen. So toll! Auch die beeindruckende Landschaft vom Wasser auszusehen und die ganzen Vögel war phantastisch. Nach kurzer Fahrt haben uns die nächsten Delfine Hallo gesagt und dann noch einmal ein paar Tümmler : ) Einfach klasse! 


Auch ein anderes Ereignis kann ich euch nicht vorenthalten : ) Nach großer Vorfreude und langer Vorbereitung war es endlich soweit! Meine Eltern kamen nach Australien um dort 3 Wochen das Land kennen zu lernen in dem ich schon seit 6 Monate lebe. Nachdem sie 2 Wochen auf dem Festland Sydney und Melbourne besichtigt haben und die Great Ozean Road abgefahren sind, haben sie sich auf den Weg nach Tasmanien gemacht. Dort habe ich ihnen in den 7 Tage die Insel, mein Haus und meine Arbeit gezeigt. Es war eine tolle Woche. Ich habe ihnen meine Lieblingsplätze gezeigt (Spring Beach an der Ostküste und Fortescue Bay), mit ihnen gecampt und sie auf Cape Hauy klettern lassen. Wir waren im Wildlifepark und bei verschiedenen Wasserfällen. Auch haben wir ein paar Städte angeschaut, z.B. Launceston, Ross und Deloraine. Auf Mount Wellington und Mount Nelson waren wir und ich hab ihnen den berühmten Salamanca Markt gezeigt.Besonders viel bedeutet hat mir, meinen Eltern mein Zimmer im Haus zu zeigen und die Bewohner bei einem gemeinsamen Abendessen vorzustellen. Das war ein aufregender Abend für alle. Die Core-Members haben meinen Eltern viel von ihrer Arbeit und Hobbies erzählt und ich hab fleißig übersetzt in Deutsch und Englisch. Ein paar Core Members wollten meinen Eltern unbedingt ihre Zimmer zeigen, so haben wir eine große Besichtigung des Hauses gemacht. Meine Eltern hatten sehr viel Spaß und einen guten Einblick in meine Arbeit hier auf Tasmanien. Seit einigen Tagen sind sie jetzt wieder daheim, was sehr schade ist. Aber wenn man sich auf etwas freut und es dann endlich da ist vergehen die Tage zu schnell.Was ist noch passiert die letzten Monate…Einige Core Member waren campen mit ein paar Mitarbeiter an einem Wochenende und ich hatte das Haus für mich alleine mit 2 Core Member : ) Wir haben das andere Haus eingeladen und eine Pizzaparty geschmissen. Für mich ist es wichtig mit den anderen Häusern in Kontakt zu sein und sich möglichst oft zu treffen. Es war ein super Abend und die 2 Stunden Pizzabacken haben sich auf jeden Fall gelohnt. 





Seit einigen Wochen beschäftigt mich auch die Organisation Sea Shepherd Conservation Society, kurz Sea Shepherd (Meereshirte)Dies ist eine militante Umweltschutzorganisation, die sich besonders dem Schutz der Meere und dem Kampf gegen den Walfang und die Robbenjagd, sowie gegen unverhältnismäßige Fischerei verschrieben hat.Die Organisation führt in internationalen Gewässern Aktionen gegen Walfänger, Robbenjäger und japanische Delfinfänger durch.Ich finde diese Organisation klasse und ein Schiff ist gerade im Hafen von Hobart und ich habe auch schon Kontakt mit ihnen aufgenommen. Ich wollte das hier nur mal kurz erwähnen damit auch wirklich jeder diese Organisation kennen lernt! Einfach googeln oder auf meinem Blog den Bericht noch mal lesen.Also Danke für eure Unterstützung oder Kenntnisnahme dieser Organisation. Ich werde Sea Shepherd auf jeden Fall unterstützen : )


So, vielen Dank fürs Lesen meines Rundbriefes und reinschauen in meinen Blog. Ich weiß ihr fiebert daheim mit : )Ich werde noch 5 Monate berichten und komme dann Heim!


Liebste Grüße nach Deutschland und wo ihr grad alle seid : )





Und noch einmal vielen, vielen Dank! Ohne euch wäre das hier nicht möglich!


Eure Debbie!




Samstag, 12. Mai 2012

Bicheno´s Pinguine

Coles Bay


Wir hatten mal wieder Geburtstage zu feiern. Diesmal 3 Geburtstage an einem Tag! 2 Mitarbeiter und 1 Core Member haben ihre Geburtstage gefeiert. Für den Core Member gab es eine Pizzaparty und Candle und Cake. Es war ein sehr gelungener Abend. Seine Mama war da und wir hatten viel Spaß an diesem Abend. Ich hab ihm eine Schwarzwälder Kirsch Torte gekauft. Leider war diese sehr klein, aber trotzdem sehr lecker, kommt dem deutschen Original aber nicht nah!
Kerzen mal anders :)
Für meinen Mitarbeiter der mit mir im Haus wohnt haben wir einen Kuchen gebacken und in der Flat ein bisschen gefeiert. Er war ganz begeistert von unserem Kuchen, der leider ein bisschen auseinander gefallen war. Es sah aus wie Berge und so haben wir noch eine weiße Glasur draufgemacht und Happy Birthday draufgeschrieben. Wenigstens hat er geschmeckt, das ist die Hauptsache. 
Am Donnerstag war ein Crew Member von Sea Shepherd in meiner Englischklasse um über Sea Shepherd und die Mission zu reden. Es war ein aufregender Vormittag für mich, da ich das organisiert hab. Es hat alles gut geklappt und die Informationsstunde war ein voller Erfolg. 


Infostunde über Sea Shepherd in meiner Englischklasse



Nach Englisch haben mich meine Arbeitskollegen abgeholt und wir sind an die Ostküste gefahren für den Rest des Tages. 
Der Plan war eigentlich in den Westen zu fahren, wir haben uns dann aber für die andere Richtung entschieden. 
Also ab an die Ostküste!
Einen kurzen Halt haben wir im Freycinet Nationalpark gemacht und sind in Coles Bay spazieren gegangen. Wir hatten mal wieder richtig Glück mit dem Wetter. Während es in Hobart geschüttet hat, hatten wir Sonnenschein an der Ostküste.

Lookout an der Ostküste

Leider tot. Kugelfisch an Coles Bay

Wir sind Helden

Einfach nur schön <3

Weiter ging es Nachnmittags nach Bicheno. Bicheno hat gleich 2 Attraktionen zu bieten. Zum Einen das Blow Hole und zum Anderen Pinguine!
Wir haben uns aufgemacht und rotes Papier für unsere Taschenlampen gekauft. Die Pinguine kann man nur im Rotlicht beobachten, da sie von Taschenlampenlicht Schäden an den Augen bekommen können. Das will natürlich keiner!
Hier in Australien sind alle Leute so nett. Der Mann aus dem Geschäft hat uns das Papier verkauft uns noch Gummibänder gegeben, dass das Papier auch hält und uns die Uhrzeit gesagt wann die Pinguine aus dem Wasser kommen. Er selber macht die Pinguinführungen und hat uns trotzdem die Informationen gegeben, damit wir auf eigene Faust die Pinguine finden können.
Um uns die Zeit bis 6 pm, abends zu vertreiben sind wir noch zu dem Lookout gelaufen. Gerade rechtzeitig um den Sonnenuntergang zu genießen und über den kleinen Ort schauen zu können im wunderschönen Licht des Sonnenuntergangs. 







Blow Hole





Die roten Steine findet man häufig an der Ostküste, von Bicheno bis Bay of Fires hoch.
Bilder von den Pinguinen gibts leider keine :) Will ja nicht das sie blind werden.

Um 6 pm haben wir uns dann mit 5! Anderen Leuten (mehr waren da nicht) auf die Steine am Meer gesetzt und gewartet. Der helle Mond hat es noch ein bisschen vereinfacht die ersten Pinguine zu sehen. Es sah so süß aus, als ich den ersten Pinguin gesichtet habe. Es kam eine Welle über die Steine geschwappt und Schwups kam aus dieser Welle ein Pinguin auf die Steine gehopst. Er ist über den Stein gewatschelt und im Schatten verschwunden. Es hat nicht lange gedauert und wir haben 5 Pinguine hintereinander watscheln sehen. Sie sind nicht sehr groß. Die Größe von Hühnern vielleicht. So saßen wir da 1 Stunde und haben 15 Pinguine gesehen. Nicht viele, aber für mich war es vollkommen okay. Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Tag um abzuschalten von der Arbeit und den vielen Meetings. 
 Das was ich gerade geschrieben hab ist von letzter Woche : )
Ich bin grad von einem anderen Trip gekommen, dieser war an der Westküste, aber den Bericht schreib ich morgen. 
Enjoy and take care!