Donnerstag, 15. März 2012

Herbst



Der Herbst schleicht sich ein und mit ihm langsam der Alltag. Ich bin froh das ich endlich alles halbwegs verstehe und dadurch auch die Bewohner besser kennenlerne. Manche Antworten überraschen mich und hätte das nicht von dem Bewohner erwartet. Es macht richtig Spaß sich mit ihnen zu unterhalten und einfach mit ihnen loszulachen oder ein bisschen zu diskutieren. Ich unterstütze ja eine Bewohnerin jeden Tag bei ihrer täglichen Routine und sie sagt seit einigen Wochen meinen Namen und nicht mehr den Namen der “alten” Freiwilligen. Das berührt mich natürlich und zeigt mir auch das ich eine gute Beziehung zu ihr habe. Dann denke ich mir wieder ich hab nur noch 6 Monate hier und dann flieg ich wieder heim. Aber das ist der Kreislauf hier.. Freiwillige kommen und gehen wieder. Ich bin grad mitten in MEINEM Jahr und bin wirklich sehr froh das ich mich das getraut hab, bereue keine Entscheidung und freue mich einfach auf die 2. Halbzeit. Es macht mir Spaß Sonntag mit den Bewohnern die Gerichte für die Woche auszusuchen, mit ihnen dann shoppen zu gehen und an einem ruhigen Sonntagabend in ein Pub zu gehen und dadurch die Beziehung zu festigen und die Person besser kennen zu lernen. Montag beginnt immer mit dem Montagmorgentreffen aller Mitarbeiter und wir haben alle 2 Wochen Montag Moneynight, wo das Geld aufgeteilt wird für den Haushalt und das persönliches Budget. Dienstag haben wir 1 mal im Monat Solidaritynight, da trifft sich die ganze Community und redet über andere Communities in den verschiedensten Ecken der Welt. Mittwoch haben wir einmal im Monat Coffenight und Donnerstag, Freitag, Samstagvormittag habe ich frei. Fair enough : )
Also ein ganz übersichtlicher Alltag den ich bald unterbrechen werde!

Ich habe Ende März meine 10 Tage Urlaub genommen und werde 3 Tage in Melbourne verbringen!
Aber nicht alleine!
Ich fliege meinen Eltern entgegen!!
Sie sind seit 2 Tagen in Sydney und erkunden das Festland. Sie fahren von Sydney nach Melbourne mit dem Auto ab morgen und wir treffen uns dann am 26.3. in Melbourne und fahren ein Stück die Great Ozean Road zusammen. Ich bin schon sooo aufgeregt!!! 
Aber das ist noch nicht alles. Am 29.3. Fliegen wir zusammen nach Tasmanien und ich zeige ihnen MEINE wunderschöne Insel. Alles ist geplant und vorbereitet für meine Eltern! Leider wird Anna- Maria meine Eltern nicht treffen, da sie selbst genau zu der Zeit am Great Barrier Reef ist und dort ihre Auszeit nimmt! Take care Anna!
Es ist so schön meine Eltern so nah zu wissen. Ich ruf sie jetzt jeden Tag an (jetzt ist es ja nicht mehr so teuer :D ) und sie erzählen mir was sie schon alles gemacht haben. Ich gebe ihn immer noch ein paar Tipps, aber die Zeit langt dann doch nicht aus um alles anzuschauen. Aber mein Papa hat sich Zeit genommen um in Sydney in einem bayerischen Restaurant Platz zu nehmen und ein Weizen zu genießen. HAHA!
Kopfschüttel* : )
Meiner Mama gefällts auch super in Sydney und sie ist munter und fit. Von Jetlag keine Spur! So soll es sein!

Damit ich meinen Eltern die schönsten Plätze in Tasmanien zeigen kann, innerhalb von 7 Tagen (unmöglich), habe ich mal wieder einen Trip gemacht und um auch wirklich alle Nationalparks hier besucht zu haben! : )
Wir waren in dem Nationalpark Walls of Jerusalem. Dieser Nationalpark liegt direkt neben Cradle Mountains und hat eine beeindruckende Landschaft mit schönen Bergen und vielen kleinen und ein paar größeren Seen. Die Walls hört sich erstmal riesig an, waren dann aber doch etwas kleiner als vorgestellt. 
Zu diesem Trip haben wir einen alten Bekannten (Anoop aus Indien) aus Brisbane mitgenommen. Wir haben ihn auf der Formation in Sydney kennengelernt, bei der wir Anfang Februar waren. Er arbeitet als Freiwilliger in der Community in Brisbane und wollte seinen Urlaub auf Tasmanien verbringen, da wir ihm soviel Schönes von Tassie erzählt haben. Wir starteten am Donnerstag mit Anoop den Trip. Leider waren wir schon ganz schön spät dran und haben uns entschieden erst am Freitag mit dem Track zu beginnen und sind so nur bis Mole Creek mit dem gemieteten Auto gefahren. Davor haben wir aber einen Zwischenstopp in der kleinen Stadt Westbury gemacht, diese liegt kurz vor Launceston, in der Mitte von Tasmanien. In dieser kleinen, gemütlichen Stadt wohnt Father Terry. Er ist ein katholischer Priester und hat die Community in Hobart mit gegründet. Das war vor 26 Jahren. Wir waren schon im November bei ihm und ein kleiner Besuch hält die Beziehung aufrecht ; )
Aus diesem Besuch hat sich dann gleich ein anderes Treffen entwickelt. Father Terry kam am Mittwoch zu uns nach Hobart, hatte im Haus von Anna-Maria Dinner und in meinem Haus hat er den Gebetskreis geleitet. Ein sehr schönes Treffen, für Core-Members wie auch für uns!
Zurück zum Trip.
Von Donnerstag auf Freitag haben wir bei Mole Creek an einem Fluß gecampt und sind am Freitagmorgen los in den Nationalpark. Wir sind 3 Stunden zu dem Campingplatz gelaufen und haben dort unsere Zelte aufgeschlagen. Weiter ging es ohne schwere Rucksäcke zu dem höchsten Berg in diesem Nationalpark! Mount Jerusalem.
Wir haben uns einen schweren, schweißtreibenden, fast unmöglichen Trip vorgestellt aus dem ein gemütlicher, möglicher, leichter Trip wurde als wir den Aufstieg zu dem Berg sahen. Der Berg ist zwar hoch, aber der Track kommt von einer Seite des Berges von der aus man nicht mal klettern muss. Wir sind einfach hoch gelaufen und sahen den ganzen Nationalpark. Wieder mal ein schöner Ausblick mit der frischesten Luft der Welt, kleinen Seen und einem super Wetter zum Wandern. 

Ich finde das Beste an einem Trip ist oben auf der Bergspitze zu sitzen, den Ausblick zu genießen und
 sein Lunch zu essen! : )


Samstagmorgen ging es zurück Richtung Parkplatz. Wir haben auf dem Weg noch einen Seitentrack gemacht, aber verflixt, die Zeit hat gefehlt um das Ziel zu erreichen: Lake Adeleide. Es muss ein sehr großer, schöner See sein! Keine Ahnung, wir waren nicht dort : ) Wir sind umgedreht um unsere anderen Pläne umzusetzen.
Und es war noch dazu so heiß am Samstag. Sonne pur, keine Wolke.. Kein Wanderwetter….
Zu dem heißen Wetter kam dann noch ein anderes Problem dazu.. Das erste Mal in 6 Monaten: Autopanne! Wir haben 3 Stunden am Parkplatz auf den Autoservice gewartet und das wars dann leider auch mit unserem anderen Plan. Wir wollten Anoop Freycenit National Park, Wineglas Bay zeigen und an Friendly Beach campen. Sehrrr spät sind wir heimgefahren und haben ewig gebraucht. Wir haben noch an Spring Beach gehalten und überlegt ob wir dort campen haben uns aber dann entschieden um 1 nachts weiter nach Hobart zu fahren. In der Nacht zu fahren ist wirklich kein Spaß in Australien. Possums, Quoll (hab mein erstes Quoll in freier Wildbahn gesehen) und Wallabys erschweren den Weg heim. Wir sind sehr langsam gefahren und haben doppelt solang gebraucht. Aber leider haben wir ein Possum erwischt und als ich gefahren bin ist das Wallaby in die Seite gesprungen…. Wäre es 3 Sekunden später gesprungen wäre ich längst vorbei gewesen und es wäre noch am Leben : (
Aber man kann es sich echt nicht vorstellen wenn man nicht selber gefahren ist. Wir haben 10 Wallabies auf einem Haufen gesehen, dann eine ganze Possumfamilie und viele mehr. Unmöglich da heil durchzufahren…. Daheim angekommen habe ich meinem Glubb dann erstmal beim Verlieren zu geschaut, aber war a scho egal! 
Ich freu mich jetzt erstmal auf Ende März und April wird auch nicht langweilig! Aber davon schreib ich später ; ) 
Take care!
P.s.: Vorfreude ist die schönste Freude!






 
Frischer bekommt man es nirgendwo! Quelle im Nationalpark

rechts im Bild: Mount Jerusalem


What are you doing Emily??











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